photo: pinky project, dresden
DUMMY/ various materials / 2022 -2024
AFTER MATH / Pinky PROJECT, DRESDEN
Es gibt das Bild der Zerstörung, das krachend explodiert , lärmig und gewaltvoll um sich greift, bis alles mitgerissen wird. Es gibt die Bilder von Davor; warnende Stimmen mit klugen Erklärungen,
exakte Berechnungen und panisch aufflackernde Proteste rundherum. Es gibt die Bilder zum Schluss, die vielleicht niemand mehr sieht, im Nachgang der Zerstörung erstickt. Eine Welt, die verharrt,
regungslos.
Und dann gibt es unsere Position, die Jetzige, die in einer Gleichzeitigkeit der Zukunftsprognosen und Nachwirkungen schon besteht - die versucht zu verstehen, zu visualisieren, sich anzuschauen
wie ein „Danach von Heute“ ausgedacht wird.
An dieser Schnittstelle arbeitet Moritz Danner. Zwischen Geröll und Müll, gescheiterten Proben, vergessenen Besitztümer und anonymen Notizen - die Bruchstücke der Gegenwart werden als Bauklötze
entwendet. Ein Karton wird zum Sockel, der Fahrzeugscheinwerfer zum Prunkstück, die weißen Fliesen taugen gut als Blatt Papier und eine Statistik enthüllt sich als das, was sie schon immer war:
eine gezackte Linienzeichnung.
Moritz Danners Werke erstellen sich aus gefundenen, erschöpften und wiederwilligen Gegenstände, die gemeinsam nach einer Rest-Existenz streben. Die stillgelegten Gegenstände und ihre verstummten
Geschichten bilden sich neu ab: als ausgegrabene, dinghafte Stillleben. Zwischen den Zuständen des schon Kaputt-seins und des Noch-einmal-sein-wollens strotzen sie den unzähligen ruhelosen Wirren
und Zukunftsorgen, in ihrem Angebot als ästhetisch-visuelles Resultat Frage und Antwort zu stehen.
(Text:pinky project, dresden)
gestern,heute,morgen/ wood, engraved ceramic tiles and ash / 2024